Der EuGH bestätigt Rechtmäßigkeit der Anleihekäufe durch die EZB

Gerade habe ich im Spiegel gelesen, daß der EuGH den Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB als rechtens bewertet. Nach Ansicht des Generalanwalts am Europäischen Gerichtshof (EuGH) darf die EZB grundsätzlich Staatsanleihen kaufen. Ein entsprechendes Programm der Notenbank sei rechtmäßig, schrieb der einflussreiche Generalanwalt Pedro Cruz Villalón am Mittwoch in seinem Gutachten (Rechtssache C-62/14).

Jetzt gibt es kein halten mehr für die EZB

2 EuroDas ist zwar nur die Einschätzung des Generalanwalts des Europäischen Gerichtshofes, aber der EuGH folgt in fast allen Fällen der Einschätzung desGeneralanwalts. Es werden auch nur wenige Bedingungen an den Aufkauf gestellt, so daß es in Zukunft immer leichter werden wird für die EZB diese Staatsanleihenkäufe auszuweiten.

Der Euro reagierte direkt nach der Verkündung mit einem Abrutschen gegenüber dem Dollar auf ein Neunjahrestief. Wenn die EZB jetzt massenhaft Staatsanleihen der Euro Krisenstaaten aufkauft, wird die Geldmenge ausgeweitet und das Zinsniveau künstlich unten gehalten. Das wird den Euro weiter schwächen, denn zusätzlich kommen ja noch die Sorgen um einen Austritt Griechenlands aus der Euro Zone.

Man darf gespannt sein, wie weit der Euro noch fallen wird.

 

EZB senkt Leitzins auf 0,05 Prozent

Und er hat es doch getan! Die Europäische Zentralbank unter Leitung von Mario Draghi hat am Donnerstag den Leitzins von 0,25 auf 0,05 Prozent gesenkt!!! Damit hat Draghi ohne Not seinen letzten Trumpf augespielt. Was will man jetzt bei einer Krise machen?

Leitzinssenkung unnötig

Warum senkt die Notenbank ohne erkennbare Not den Leitzins auf quasi Null? Es ist mir völlig unverständlich, warum die EZB diesen Schritt gemacht hat. Man hätte auch gut noch einen Monat warten können. Wir alle wissen doch, daß besonders im Oktober die Börsen zu größeren Schwankungen neigen. Was wenn es einen irrationalen Ausschlag nach unten gibt? Dann hätte die Zentralbank mit einer Zinssenkung die Märkte beruhigen können.

Fallende Kurse sind gefährlich für Banken, denn viele Reserven werden auf Grundlage der Börsenkurse bewerttet. Fallen diese sehr stark, dann können Banken schnell in eine Schieflage geraten. Dann ist es gut, wenn eine Zentralbank mit Maßnahmen die Kurse stabilisiert. Ein probates Mittel ist hier eine Leitzinssenkung. Doch dieses Mittel hat Draghi jetzt ausgeschöpft. Hoffen wir, daß es im Herbst nur in der Natur zu Stürmen kommt und nicht an der Börse!

Mario Draghi kann die Zinsen nicht weiter senken

Heute tagt die EZB unter dem Vorsitzenden Mario Draghi. Die Märkte erwarten weiter eine lockere Geldpolitik, obwohl man die Zinsen unter das derzeitige Niveau von 0,15 Prozent wohl kaum noch senken kann.

Das Problem der Zentralbank

Der Chef der Europäischen Zentralbank hat ein gehöriges Problem: die Wirtschaft in vielen EU Mitgliedsstaaten befindet sich auf Schrumpfkurs und die Arbeitslosigkeit verharrt auf hohem Niveau. Früher konnte man einfach die Zinsen senken, um mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf zu pumpen. Doch die normalen Zeiten sind schon lange vorbei, denn die Zinsen befinden sich bereits auf Rekordtief!

Die Märkte werden so schon seit langem mit Liquidität geflutet, ohne daß sich in der Realwirtschaft eine Besserung abzeichnet. Das Problem liegt hier meiner Meinung nach darin, daß Unternehmen, die Verbraucher und vor allem der Staat schon völlig überschuldet sind. Die Staaten sind kaum noch in der Lage neue Kredite zum Zwecke der Investitionsförderung aufzunehmen. Die Schuldenlast drückt gehörig auf die Zinszahlungen. Hier wird auch eine weitere Zinssenkung kaum helfen.

Das Problem der niedrigen Zinsen

Die niedrigen Zinsen verursachen in der privaten Wirtschaft aber auch einige Probleme. So wird es für Versicherungsgesellschaften immer schwieriger die Beiträge der Kunden gewinnbringend anzulegen. Die Geldanlage muss schließlich für den Kunden einen Gewinn bringen und die eigenen Verwaltungskosten decken. Gerade Kapitallebensversicherungen sind hiervon besonders betroffen. So wundert es nicht, daß die Garantieverzinsung für Kapitallebensversicherungen ab 2015 auf 1,25 Prozent sinken wird. Das ist allerdings immer noch mehr als man mit der Geldanlage auf Tagesgeldkonten erreichen kann. Über die Vorteile und Nachteile von Kapitallebensversicherungen kann man sich auf www.kapitallebensversicherungvergleiche.de informieren.

Das Problem der Geldanlage für die deutschen Bürger

Die niedrigen Zinsen sind für die deutschen Geldanleger mittlerweile zu einem echten Problem geworden. Selbst die 1,25 Prozent Garantiezins der Kapitallebensversicherung sind derzeit auf Tagesgeldkonten kaum zu erreichen. Der derzeitige Maximale Zinssatz liegt bei 1,2 Prozent, wobei das meist Angebote für Neukunden sind. Hier wird der Zins künstlich hochgehalten, um Neukunden zu gewinnen. Deshalb gelten diese Angebote auch nur bis zu einer bestimmten Anlagesumme. Wer mehr Geld anlegen möchte, der muß mit geringeren Zinsen rechen.

Was kann Draghi noch tun?

Für die EZB gibt es wenig Spielraum, um eine Belebung der Realwirtschaft mit geldpolitischen Mitteln zu erreichen. Aber da die südeuropäischen Länder immer noch mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, kann man wohl davon ausgehen, daß Draghi auch die ganz große Bazooka rausholen würde, wenn es nötig erscheint.

Was das sein kann? Nun, es wurde bereits über negative Zinsen spekuliert. Also erhält man keine Zinsen mehr auf seine Geldanlage, sondern muß Zinsen dafür zahlen, daß man sein Geld auf dem Konto hat!!! Ich sage nur frei nach Wilhelm Busch: WEHE WEHE, WENN ICH AUF DAS ENDE SEHE!!!